Aufgewachsen in den Jahren des Nachkriegstraumas nach der faktischen Niederlage, denn die scheinbare Befreiung war ja eine, nahmen wir die "kleine Stabilität" der Volksrepublik Polen mit immer tieferer Resignation hin - auch als der gesellschaftliche Umbruch von 1956 in Polen oder der ungarische Aufstand die Hoffnung auf den Beginn einer wirklichen Befreiung von kommunistischer Unterdrückung wieder aufleben ließen. Diese verwandelten sich schnell in den Marasmus der Machtlosen.
Auf diese Weise haben wir auch den nächsten (nach Ungarn) sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei weitgehend begrüßt. Deshalb sind wir an dem Opfer der Selbstverbrennung von Ryszard Siwiec im Jahr 1968 vorbeigegangen, ohne zu glauben, dass es eine radikale Opposition gibt, und doch hat es uns zutiefst bewegt. Und sie hinterließ eine unüberbrückbare Kluft der Uneinigkeit mit der sanktionierten Gewalt einer aufgezwungenen Ideologie. Und in dieser Lücke begannen wir uns als Menschen zu erkennen, die dennoch innerlich frei waren. Deshalb müssen wir diese archivarische lokale Retrospektive mit der Heldentat des Przemyślan Siwiec beginnen - dem Gründungsakt unserer Freiheit in Przemysl.
Das Testament von Ryszard Siwiec
Abschrift des von Ryszard Siwiec aufgenommenen Bandes
SB berichtet
KRESOWIAK Nr. 2 – "Vergessener" Text über Ryszard Siwiec
Botschaft an Tschechen und Slowaken zum 21. Jahrestag des Einmarsches der Truppen des Warschauer Paktes in die CSRS
Ansprache des Ryszard-Siwiec-Gedenkkomitees vor dem Stadtrat zum Gedenken an ihn
Brief von Maria Siwiec an Professor Leon Kieres
Brief von Prof. Henryk Markiewicz an Adam Macedonski
Text von Adam Macedoński über Ryszard Siwiec für das Polnische Biografische Wörterbuch
"Ryszard Siwiec" Gedicht von V. J. Lensky aus dem Band Season for Silencee
Ryszard Siwiec verbrennt sich aus Protest gegen den Einmarsch in die Tschechoslowakei während des nationalen Erntedankfestes im Stadion zum 10-jährigen Jubiläum in Warschau - 08.09.1968
Eine Antwort
Ryszard Siwiec sollte ein Denkmal in Przemyśl errichtet werden, nach dem Vorbild seiner letzten auf dem Foto gezeigten Geste.